Nomadenschmuck

In der Galerie finden Sie neben Figuren und Silberschmuck auch wunderschöne Bernstein- und Korallenarbeiten.

Der Silberschmuck der Nomadenvölker des Orients fasziniert durch seine Ausdrucksstärke und wurde damit zu einem beliebten Sammelobjekt in der westlichen Welt.

In den Herkunftsländern dagegen liegt neuer, in Manufakturen hergestellter Goldschmuck bei den Frauen höherer Wertschätzung. Der Goldschmuck hat damit den Silberschmuck fast vollständig abgelöst.

Gold war das Material des Teufels und nur höchsten Würdenträgern zugebilligt, da sie die Kraft besaßen ihm zu wiederstehen.

Der Schmuck hatte mehrere Aufgaben zu erfüllen:

Zum einen zeigte er den sozialen Stand, Nomaden horteten ihren Reichtum nicht in Schatullen, sondern das Geld, meist waren es früher Silbermünzen, das übrig blieb, wurde zum Silberschmied gebracht, der auf Bestellung den Stammesschmuck herstellte.

Die Frauen und Kinder wurden mit diesem Schmuck beschenkt und erhöhten damit auch die Stellung des Mannes in der Stammesgesellschaft.

Zum anderen wurde er getragen als Amulett. Durch seine spiegelnde Wirkung, die Kraft seiner Symbole, den bunten Glasperlen oder Steinen schützte er direkt vor allem Unheil und Bösem. Das mag mancher als Aberglauben abwerten, aber oben auf den Bergen gibt es keinen Arzt der schnell Penicillin zur Hand hat, oder einen Blinddarm operieren kann.

Der Glauben an diese Kraft stärkt den Glauben an sich selbst, schafft gesundes Selbstvertrauen, und damit eine schützende Aura. Wer jemals das gesunde Selbstvertrauen dieser Menschen erfahren hat, versteht warum sie mit Leichtigkeit den schmalen Pfad in der steilen Felswand besteigen, während uns abgeklärten Westlern allein vom Anblick schon schlecht wird.

Die äußere Form eines Schmuckstückes bestimmt ihn schon als Amulett.

Dann kann mit Ornamentik und buntem Steinbesatz die Wirkung noch potenziert werden. Die höchste Kraft kann ein Behältnis mit besonderem Inhalt besitzen. Dieser Inhalt kann von heiliger Erde stammen, eine Sure aus dem Koran oder andere Worte der Kraft von einem Schriftkundigen aufgeschrieben beinhalten. Häufig bestimmt der Stammesschamane den Gegenstand des Schutzes und der Heilung.

Als Behältnis wird oft ein ca. 1-2 cm starkes Silberrohr verwendet, das an einer Seite geöffnet werden kann. Behältnisse können auch fest verschlossen sein.

Das Dreieck ist ein starkes Amulett. Es wurde schon in der Steinzeit an die Wände gemalt und stellt symbolhaft die große Erdmutter dar. Was gibt es Beschützenderes als die große Göttin des Lebens!

Die Hand ist ein weiteres Schutzsymbol mit starke abwehrender Wirkung. Wenn etwas Bedrohliches auf uns zukommt, schützen wir uns unwillkürlich mit der Hand. Sie fehlt an keinem Auto oder LKW. Die abgeklatschte Hand ziert häufig die Eingangstür. Die Hand der Fatima ist ein beliebtes Schmuckstück.

Auf Rechtecken wird oft etwas Geschriebenes, oder magische Zahlen geritzt. Anhängsel wie etwa Silbermünzen vertreiben durch ihr klingen böse Geister.
Bunte Glasperlen oder Steine schützen durch ihre Farbe. Die rote Farbe schützt vor Blutverlust, blaue Perlen sollen vor dem bösen Blick bewahren, Bernstein schützt vor Erkältungskrankheiten und ist gut für die Milchzähne.