Teppichwäsche & Einlagerung

Einen Teppich waschen, kan ich das selber machen?
Wann sollte ein Teppich gewaschen werden?
Eins vorweg: versuchen Sie bitte nicht den Teppich selber zu waschen! Ein Wollteppich saugt sehr viel Wasser auf und aus einem 30 kg Teppich werden leicht mehr als 200 kg! Er wird nur sehr langsam trocken und die Gefahr von Verfärbungen ist sehr groß. Überlassen Sie es bitte einem Fachmann!

Grundsätzlich sind Wollteppiche gegenüber Baumwollteppichen relativ unempfindlich gegen Verschmutzung. Wolle schützt sich durch das Wollfett Lanolin und stößt, solange das Fett noch wirksam ist Schmutz ab. Baumwolle besitzt kein Fett und zieht Schmutz geradezu an. Er ist also für einen Bereich, in dem er schnell Flecken bekommen kann eher ungeeignet.
Ein Teppich, der im Eingangsbereich liegt, ist einer stärkeren Verschmutzung ausgesetzt, als ein Teppich, der als Bettvorleger genutzt wird. Ein Teppich im Schlafzimmer braucht vielleicht gar nicht gewaschen werden. Im Eingangsbereich muss er öfter gewaschen werden.
Warum muss der Teppich überhaupt gewaschen werden, obwohl er doch nicht schmutzig aussieht. Wenn nicht, wie im Orient üblich, konsequent an der Haustür die Schuhe ausgezogen werden, dann trägt jeder Gast für Sie kaum bemerkbar feinen Sand mit in die Wohnung. Dieser feine Sand fällt in den Teppichflor und dort auf den Grund des geknüpften Teppichs zum Knoten. Dieser feine Sand lässt sich nicht heraussaugen. Wer jemals einen Teppich über einer Teppichstange mit dem Teppichklopfer geklopft hat, kann sich bestimmt gut daran erinnern, dass auch nach einer Stunde schweißtreibender Arbeit immer noch viel Staub aus dem Teppich wie am Anfang kommt. Je dichter der Teppich geknüpft ist, oder je länger der Flor ist, umso schwieriger ist es den Staub und den Sand heraus zu bekommen.
Was passiert nun wenn der Staub und Sand im Teppich verbleibt?
Durch das Belaufen wird der anfangs durch das Wollfett elastische Flor heruntergedrückt. Gleich danach richtet er sich wieder auf. Diese mechanische Belastung macht er über viele Jahre mit, je qualitativ besser die Wolle um so länger. Wenn nun durch den Staub oder aggressive Waschmittel das Wollfett gebunden wird, lässt die Elastizität der Wolle stark nach. Wenn nun auch noch am Knoten sich Sand angelagert hat, dann schmirgelt dieser Sand zusätzlich mit jedem Schritt an der Wolle. Irgendwann bricht der Wollfaden ab, und der Flor geht verloren. Zurück bleibt nur der Knoten. Ein geknüpfter Teppich wird also nicht langsam von oben abgetreten, sondern er verliert den Flor vom Knoten an.

Eine gute Teppichwäscherei sollte bevor der Teppich gewaschen wird ihn also zuerst entstauben. Danach ist er erst bereit für eine gründliche Wäsche mit Wasser und speziellem Waschmittel, das die Flecken und Schmutz entfernt, aber gleichzeitig das Verlaufen der wasserempfindlichen Farben verhindert. Anschließend wird ihm ein saures Milieu gegeben und mit Wollfett rückgefettet. Solch ein gewaschener Teppich ist wieder weich und geschmeidig und hält die Belastung mit den Füßen wieder eine Zeitlang aus.

Nach wie vielen Jahren sollte man also einen Teppich waschen?

Es hängt natürlich, wie eingangs schon geschrieben davon ab, wie stark er belastet wird. Als Richtschnur kann man sagen:
Ein Wohnzimmerteppich sollte unabhängig von sichtbaren Flecken alle 10 Jahre, ein Läufer im Flur alle 5 Jahre gewaschen werden. Kommt der Besuch mit Straßenschuhen, dann kann es schon zwischendrin nötig werden.

Kann ich meinen Teppich selber waschen?

In der Regel nein. Mehrere Gründe sprechen dagegen:
Ein Teppich saugt sich mit Wasser voll und wiegt ein Mehrfaches des ursprünglichen Gewichtes, das können bei einem großen Teppich leicht mehr als hundert Kilogramm sein. Er ist dann nicht mehr zu händeln. Da Sie ihn nicht schleudern können, ergibt sich die Gefahr des Verlaufens der Farben. Dies kann schon beim Waschen passieren. Rot verläuft sehr leicht und meist wird dann Weiß in rosa verfärbt. Solche Verfärbungen lassen sich in der Regel nicht mehr entfernen!
Besser ist es den liegenden Teppich mit Essigwasser (1:1 Haushaltsessig und Wasser) und einem damit benetzten weißen Baumwolltuch abzureiben. Wenn das Tuch schmutzig geworden ist, dann nehmen Sie eine saubere Stelle mit der Sie weiterarbeiten.
Dies kann man durchaus einmal im Jahr machen. Haben Sie die Möglichkeit den Teppich im Schnee umgedreht auszuklopfen, dann wäre dies anschließend ein guter Zeitpunkt für einen Essigabrieb.

Nehmen Sie bitte niemals Teppichschaum oder scharfe Reinigungsmittel! Die richten mehr Schaden als Nutzen an.

Behandeln Sie Ihren Teppich sorgsam, so wird er Ihnen ein Leben lang viel Freude schenken.

Bei uns wird jeder Teppich erst einmal auf Schäden begutachtet und Flecken vorbehandelt. Anschließend wird er gründlich entstaubt und dann dem Zustand entsprechend mit Wasser und speziellen Wollwaschmitteln schonend gewaschen. Nach der Wäsche wird er wenn nötig mit Essigwasser behandelt und zum Schluss mit Wollfett rückgefettet und der Flor in Knüpfrichtung gebürstet.
Nach der Trocknung hat der Teppich nicht nur den Schmutz verloren, sondern die Farben leuchten wieder und er fühlt sich weich und geschmeidig an.
Bevor wir Ihnen den Teppich zurückgeben, wird er noch einmal gründlich kontrolliert und eventuell vorstehende Fäden ins Gewebe gezogen oder gekürzt.

Sprechen Sie uns an, wir holen die Teppiche auch bei Ihnen ab und bringen sie sauber und mit frischem Glanz zurück.

Einlagerung nicht verwendeter Teppiche:

Lagerschaden:
Sollten Sie über mehr Teppiche verfügen, die Sie zurzeit nicht auslegen können, dann müssen sie richtig gelagert werden!
Wenn Teppiche falsch gelagert werden, dann können Schäden entstehen, die nur schwer zu beseitigen sind. Schaden kann eine feuchte Umgebung (Keller, Garage, Dachboden), ein Teppich der ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist, kann schimmeln oder bei Nässe verfärben. Schimmel lässt die Wolle brüchig werden und diese Stellen werden bei Benutzung ausfallen. Eine Restaurierung ist in der Regel aufwändig und teuer. Verfärbungen lassen sich allenfalls etwas mildern, aber in der Regel nicht beseitigen!

Mottenschaden:
Motten gehören zur Familie der Schmetterlinge. Der Falter selber richtet keinen Schaden an, aber aus seinem Gelege schlüpfen nach ein paar Tagen Raupen, die Wolle als ihre Nahrungsquelle benötigen. Da diese Raupen empfindlich sind, bevorzugen sie Stellen, die dunkel sind und nicht bewegt oder belüftet werden. Also sind gelagerte und zusammengerollte Teppiche ein idealer Platz (auch Teppiche unter dem Sofa oder Schrank) um sich in aller Ruhe entwickeln (fressen) zu können. Nach etwa 2 Wochen ist die Raupe groß genug um den nächsten Schritt die Verpuppung zu starten. dazu verlässt sie in der Regel die Fraßstelle und sucht sich einen sicheren und ruhigen Platz um sich einzuspinnen und die nächsten 10 Tage zu einem Schmetterling zu werden (Metamorphose). Die Schlupfzeit geschieht in der Regel gleichzeitig, so dass gesichert ist, dass sich männliche und weibliche Motten treffen und die Begattung gelingen kann. Die weibliche Motte sendet Pheromone aus, dass die Männchen wahrnehmen und gezielt zum Weibchen finden. Diese Pheromone können wir nutzen, indem eine Pappe mit nicht trocknendem Kleber bestrichen wird, die dann diese Pheromone bekommen und männliche Motten anziehen und wegfangen. So werden mit der Zeit die Männchen weggefangen und die Weibchen werden nicht mehr befruchtet. Wenn diese Methode konsequent über viele Monate fortgeführt wird, kann ein Mottenbefall stark reduziert werden. Ein Zyklus von Eiablage bis zur nächsten geschieht mehrmals im Jahr und wird durch Licht und Wärme gesteuert. In heißen Jahren kann der Zyklus häufiger stattfinden.

Einlagerung:
Wenn ein Teppich gelagert werden soll, sollte er sauber und gewaschen eingelagert werden (Motten reagieren stark auf Geruch). Es gibt Gerüche, die die Motten nicht mögen: dazu gehören Baumharze wie der Geruch der Zeder, Zirbel, Kiefer und Lavendel. Mottenpapier kann auch ungesunde Nervengifte enthalten (Kinder, Haustiere). Bevor der Teppich eingerollt wird, sollte er mit natürlichen Duftstoffen (Repellenten) auf der Rückseite besprüht , und dann zusammengerollt werden. Eine feste Folie darum gewickelt, deren Ränder mit Klebeband verklebt wird kann einen neuen Befall stark einschränken. Die so gelagerte Teppiche sollten alle 3 Monate aufgemacht und kontrolliert werden. Bevor sie wieder zusammengerollt werden, sollten sie wieder mit einem Repellent eingesprüht und wieder verschlossen werden.

Gerne übernehmen wir für Sie die fachgerechte Einlagerung, sprechen Sie uns an.